Die österreichische Staatsbürgerschaftsprüfung

Der Weg zur Staatsbürgerschaft in Österreich kann lang sein und erfordert neben Ausdauer auch Interesse die Regeln und Werte des Landes zu studieren und mit Bereitschaft den Wohlstand des Landes zu verbessern, sowie mit Einsatzwillen neues zu lernen und sich für die Gemeinschaft einzusetzen. Wer Bürger Österreichs werden will muss dafür einiges auf sich nehmen.

Grundsätzlich ist es in Österreich so, dass man vor der Einreise in das Land keine besonderen Voraussetzungen mitbringen muss. Denn Österreich hat sich dafür entschieden, Menschen aus anderen Ländern ohne viele Restriktionen einreisen zu lassen. Sollten diese sich dann entscheiden Staatsbürger zu werden so müssen sie sich allerdings einer Prüfung, der sogenannten Staatsbürgerschaftsprüfung unterziehen.

Diese positive Absolvierung dieser Prüfung erfordert Kenntnisse über Demokratie, sowie über die Geschichte Österreichs und des jeweiligen Bundeslandes. Ziel der Prüfung ist allerdings nicht Detailwissen über diverse Fakten und historische Begebenheiten. Vielmehr soll ein rund um Bild, sowie ein Verständnis für die Gegenwart und die Historie über Österreich erlangt werden. Der ideale Kandidat hat ein solides Grundverständnis über die Funktionsweise der österreichischen Gesellschaft und natürlich auch der rechtskulturellen Werte erlangt und weiß wie die Gesellschaft „funktioniert“.

Wenn man zur Staatsbürgerschaftsprüfung in Österreich antritt so sollte man sich ein paar Grundregeln zu Herzen nehmen, welche das Miteinander und Zusammenleben maßgeblich bestimmt.

Die 6 Prinzipien, 18 Werte und einer Grundlage sind essentiell für die positive Ablegung der Prüfung. Die Werte sollten dabei in das tägliche Leben miteinfließen wie das Zähne putzen am Morgen.

Die Grundlage für jegliches Zusammenleben in Österreich wird von der Menschenwürde bestimmt. Die Menschen hier respektieren sich gegenseitig wobei das Alter, das Geschlecht, die Bildung, Herkunft, Religion oder das Aussehen keine Rolle spielen. Ein Kredo lautet: Jeder Mensch ist gleich an Würde und diese Würde ist auch unantastbar.

Außerdem ist in Österreich die Freiheit des Bürgers ein Grundpfeiler der Gesellschaft. Niemand anderer außer man selbst bestimmt über sich selbst, die eigene Meinung und das eigene Leben. Die Freiheit jedes einzelnen endet dort wo die des Nächsten beginnt.

Österreich ist außerdem ein Rechtsstaat und in einem solchen bestehen Regeln die einzuhalten sind. Es gelten hier dieselben Regeln für alle und Leistungen anderer werden honoriert. Menschen sind vielfältig und dennoch gleichwertig zu behandeln.

Ein weiteres Prinzip ist die Demokratie. Diese geht von einem aktiven handelnden Bürger aus welcher sich in die Gesellschaft einbringt anstatt zu schweigen und zu urteilen.

Neben dem demokratischen Prinzip gibt es auch noch das Prinzip der Republik welches danach fragt was man für andere, für die Gesellschaft einbringen kann und nicht was die Gesellschaft für einen tut. Das Prinzip hier ist einfach, wenn man der Gesellschaft dient, dient man letztlich sich selbst am Meisten, vor allem seinem eigenen Wohl. Dieses Prinzip setzt darüber hinaus Einsatzbereitschaft und Freiwilligkeit voraus, welche den menschlichen Zusammenhalt positiv beeinflussen.

Ein wichtiges weiteres Prinzip ist der Föderalismus, welcher an die eigene Leistungsbereitschaft anknüpft. Was man selbst tun kann, sollte auch selbst und nach eigenen Kräften geschaffen werden. Man sollte nur dann Hilfe annehmen wenn man selbst nicht mehr in der Lage dazu ist. Hier kommt die Eigenständigkeit besonders gut zum Ausdruck. Man sollte hierbei auf die eigenen Stärken vertrauen und die ihm obliegenden Aufgaben annehmen und zur Tat schreiten.

Das Prinzip der Gewaltenteilung gibt einen Anreiz dafür über die Grenzen hinaus zu blicken und jeden einzelnen in die Verantwortung nehmen Menschen in Not zu helfen. Man sollte dafür Sorge tragen zu helfen und damit beispielsweise in Gewalt geratene Personen zu schützen um die Werte der Gesellschaft zu festigen und den Gewalttäter in seine Grenzen zu weisen.

Zusammengefasst sind Grundlage der österreichischen Republik die Freiheit jedes einzelnen und der Rechtsstaat, welche Selbstbestimmung, Verantwortlichkeit, Selbstdisziplin, Gerechtigkeit, Anerkennung und Respekt zum Inhalt haben.

Außerdem gewährleistet das Dach der Menschenwürde, die Ausübung einer geordneten Demokratie, der Republik, des Föderalismus und die Gewaltenteilung. Diese Prinzipien sind verfassungsrechtlicher Bestandteil und Leitfiguren der österreichischen Republik.

Nur jene Person die es erlernt hat diese Prinzipen und Werte für sich in sein tägliches Leben einzubauen, mit Menschenwürde und Toleranz anderen gegenüber zu treten, hat es geschafft die Voraussetzungen für die positive Absolvierung der Staatsbürgerschaftsprüfung zu erfüllen und kann guter Dinge zur Prüfung antreten.

Für die positive Absolvierung des Tests bietet es sich an die Lernunterlagen unter Staatsbuergerschaftspruefung.at herunterzuladen und sich durchzulesen damit man einmal ein Gespür für die Materie bekommt. Auf dieser Seite gibt es außerdem Online Tests die man durchführen kann um seinen aktuellen Wissensstand abzufragen.

Die Beantragung der Staatsbürgerschaft erfordert allerdings noch weitere Voraussetzungen wie der Nachweis von Deutschkenntnissen auf dem B1 Niveau.

Außerdem muss ein Nachweis über den zehnjährigen, ununterbrochenen Aufenthalt erbracht werden bzw. der Nachweis der Niederlassung seit 5 Jahren. Darüber hinaus gibt es noch weitere Abweichungen die unter oben genannter Stelle abgefragt werden können.

Eine wesentliche Voraussetzung ist auch die Unbescholtenheit des Bürgers, welche unter anderem keine laufenden kriminellen Verfahren mit sich bringt.

Ein gesicherter Lebensunterhalt sowie keine Schädigung der österreichischen Republik durch das Handeln einer Person ist ebenso Voraussetzung.

Der Werber muss sich aktiv und positiv gesinnt für eine österreichische Staatsbürgerschaft entscheiden und es darf sich aus der Erteilung keine Gefahr für die Ruhe, Ordnung und Sicherheit ergeben.

Der Werber verliert außerdem, soweit zumutbar, mit der Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft seine bisherige Staatsbürgerschaft.

Weiter wird das Gesamtverhalten des Staatsbürgers auf das Allgemeinwohl betrachtet, sowie die Integrationsbereitschaft sowie die Einhaltung öffentlicher Interessen.

Bei der Staatsbürgerschaftsprüfung werden diese ganzen Punkte auf Herz und Niere überprüft und die positive Absolvierung ist die Eintrittskarte in die Republik Österreich.

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